Diese häufige hormonelle Störung kann schlimme Folgen haben
Diese Erkrankung tritt zwar häufig auf, kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden haben, bleibt jedoch bei den meisten Frauen unerkannt: PCOS. Mit der richtigen Behandlung und einer Änderung des Lebensstils lassen sich viele Auswirkungen der Krankheit vermeiden. Was ist PCOS und wie bekommt man diese unangenehme Krankheit unter Kontrolle?
Beim PCOS (Polyzystischem Ovarialsyndrom) ist die Reifung der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken gestört. Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet so viel wie „viele Zysten an den Eierstöcken”. Diese Zysten sind im Vaginalultraschall sichtbar. Beim PCOS sind bestimmte Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Die Störung der Follikelreifung beim PCOS hat die Bildung von sogenannten funktionellen Zysten in den Eierstöcken zur Folge. In diesen Zysten werden vermehrt männliche Hormone produziert, die für die vielfältigen Symptome des PCOS verantwortlich gemacht werden können – zum Beispiel unangenehme Symptome wie Akne oder Haarausfall bis hin zu vermehrten männlichem Haarwuchs an Kinn, Brust und Bauch.
Da beim PCOS die Follikelreifung in den Eierstöcken gestört ist, kommt es zu einem gestörten Umbau der weiblichen Geschlechtshormone. Die Folge sind unter anderem unregelmässige Menstruationszyklen und Stimmungsschwankungen. Darüber hinaus kann es bei PCOS schwierig sein, schwanger zu werden und bei Nichtbehandlung kann die Erkrankung ernsthafte Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit der betroffenen Frau haben. PCOS wird beispielsweise mit Typ-2-Diabetes, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Schlafapnoe, nicht-alkoholischer Fettleber und Depression in Verbindung gebracht. Diese Risiken können aber erheblich reduziert werden, wenn PCOS frühzeitig erkannt und behandelt wird.
Die Behandlung von PCOS kann eine Kombination aus Lebensstiländerungen, Medikamenten und gegebenenfalls chirurgischen Eingriffen umfassen, um Symptome zu lindern und langfristige Gesundheitsrisiken zu minimieren
Das polyzystische Ovarialsyndrom kann sich individuell unterschiedlich äussern. Nicht jede PCOS-Patientin zeigt alle Symptome und sie können auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Typische Symptome des PCOS sind häufige oder ausbleibende, sehr starke oder sehr schwache Regelblutungen, neuer oder übermässiger Haarwuchs im Gesicht oder am Körper, dünner werdendes Haar, Akne, Insulinresistenz, Gewichtszunahme, Fruchtbarkeitsprobleme, Depressionen und Angstzustände. Die Symptome des PCOS können sich im Laufe der Zeit verstärken oder erst nach einer starken Gewichtszunahme auftreten.
Die Ursachen sind von Fall zu Fall verschieden und es ist nicht genau bekannt, was das PCOS verursacht. Genetik, Verhalten, Lebensweise und Umwelt spielen möglicherweise eine Rolle. Welche Gene bei der Vererbung von PCOS eine Rolle spielen, ist noch nicht genau bekannt. Es wurde jedoch festgestellt, dass eine Person ein höheres Risiko hat, an PCOS zu erkranken, wenn ein Verwandter ersten Grades ebenfalls erkrankt ist. Bei einigen Menschen mit PCOS werden die Schwankungen des Hormonspiegels wahrscheinlich durch einen Anstieg des Insulinspiegels verursacht. Das Hormon Insulin ist für die Verarbeitung von Zucker verantwortlich und sendet ein Signal an die Eierstöcke zur Produktion von Testosteron. Eine Insulinresistenz führt daher zu einem Anstieg des Testosteronspiegels. Dies kann verlangsamen oder verhindern, dass die Eizelle wächst und aus dem Eierstock austritt. Eine weitere Folge ist die Unterdrückung der Produktion von Östrogen und Progesteron, die für das Funktionieren des Menstruationszyklus erforderlich sind. Die meisten Frauen mit PCOS sind gleichzeitig von einer Östrogendominanz betroffen. Ein erhöhter Östrogenspiegel fördert die Einlagerung von Fett an Hüften, Oberschenkeln und Armen. Im Fettgewebe wiederum werden Östrogene und Androgene produziert. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die Symptome von PCOS zu lindern, ist es wichtig, Gewicht zu verlieren.
Stille Entzündungen haben einen grossen Einfluss auf das Hormonsystem, so dass auch sie eine Ursache für das PCOS sein können. Eine Insulinresistenz ist immer mit einer Entzündung verbunden. Die Ursache von latenten Entzündungen liegt oft im Darm, z.B. beim Leaky-Gut-Syndrom, bei bakterieller Fehlbesiedlung oder bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Gluten, Milchprodukte, Eier und andere Nahrungsmittel werden dabei nicht gut vertragen. Wenn das Kiefergewebe nach einer Weisheitszahnoperation nicht richtig verheilt ist oder sich Unverträglichkeiten gegen Materialien im Mundbereich entwickeln, kann es bereits im Mund zu einer stillen Entzündung kommen. Eine chronisch milde Entzündung kann auch als Reaktion auf eine Krankheit, Übergewicht, Stress oder sogar genetisch bedingt auftreten. Sie lässt sich durch Bluttests auf das C-reaktive Protein (ein Entzündungsparameter im Körper) messen.
In den letzten Jahren wurde auch der Zusammenhang zwischen endokrin wirksamen Substanzen (EDCs), die in der Umwelt vorkommen, und dem PCOS untersucht. Es wird vermutet, dass die pränatale oder postnatale Belastung mit bestimmten Inhaltsstoffen von Konsumgütern, Luftverschmutzung und Rauchen eine Prädisposition für die Entwicklung von PCOS darstellt. Beispiele für EDCs sind Nikotin, Bisphenol A (BPA), Phthalate und Triclocarban. Sie kommen in Kunststoffen, Kosmetika, Seifen, Kleidung, Spielzeug, Teppichen, Schreibwaren, Schnullern und in verschmutzter Luft vor. Diese Substanzen können das Umfeld des Fötus verändern: Sie beeinflussen den Androgen- und Östrogenspiegel und können zu PCOS-relevanten Veränderungen der fetalen Programmierung führen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit einer genetischen Prädisposition für PCOS.
Welche Massnahmen ergreifen Sie, um PCOS vorzubeugen oder zu reduzieren?
Die Umfrage ist vollkommen anonym. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Es ist nur eine Abstimmung pro Person möglich und erlaubt.
PCOS gilt als nicht heilbar, kann aber gut kontrolliert werden. Die besten Tipps dazu finden Sie hier.
Die Behandlung des PCOS ist abhängig von der möglichen Erkrankungsursache, dem individuellen Beschwerdebild und den Behandlungszielen.
Durch die Wiederherstellung eines regelmässigen Eisprungs können die Symptome besser kontrolliert werden. Bei einigen Personen mit hohem Körperfettanteil kann eine Gewichtsabnahme von mehr als 5% helfen, die Funktion der Eierstöcke wieder anzuregen.
Zur Aufrechterhaltung des Insulinspiegels und zur Vorbeugung von Entzündungen ist die Reduktion von Zucker und Kohlenhydraten wichtig. In diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, auch auf versteckten Zucker in Fertiggerichten, Saucen und Getränken zu achten.
Ein völliger Verzicht auf Kohlenhydrate oder eine sehr strenge Low-Carb-Ernährung ist jedoch nicht notwendig und kann dem weiblichen Körper auf Dauer sogar schaden. Kohlenhydrate sollten aus der Natur in Form von vollwertigen Produkten, die reich an Ballaststoffen sind, bezogen werden. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Quinoa, Süsskartoffeln, Samen und Nüsse. Gemüse sollte den Hauptteil der Mahlzeit ausmachen, da es ballaststoffreich ist und gesunde Mineralstoffe enthält.
Proteine helfen, den Blutzucker zu stabilisieren, und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, was bei Gewichtsreduktion von Vorteil ist. Gesunde Fette mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken und latente Entzündungen im Körper reduzieren können, sollten ebenfalls täglich auf dem Speiseplan stehen. Leinsamen, Leindotteröl, Chiasamen und Fettfische enthalten viele Omega-3-Fettsäuren.
Zusammen mit einer Änderung der Lebensweise kann die Pille verordnet werden. Bei Bedarf werden blutzuckersenkende Medikamente wie Metformin und Androgene verschrieben. Frauen, die schwanger werden wollen, können ein Medikament zur Förderung des Eisprungs erhalten.
Eine natürliche Alternative zu Metformin, das den Blutzuckerspiegel reguliert und die Ovulationsrate erhöht, ist die vitaminähnliche Substanz Inositol. Es reduziert männliche Hormone, verbessert die Qualität der Eizellen und hat eine positive Wirkung auf den Blutzucker- und Insulinstoffwechsel. Der Stoff kommt in Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Obst, Nüssen, Samen, Rindfleisch, Leber vor und kann als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
Bis zu 85% der Frauen mit PCOS leiden an einem Vitamin D-Mangel, weshalb eine Vitamin D-Supplementierung empfohlen wird. In den Eierstöcken sind besonders viele Vitamin-D-Rezeptoren vorhanden. Vitamin D fördert die Follikelreifung in den Eierstöcken und beeinflusst die Insulinresistenz sowie die Blutfettwerte positiv.
Eine chirurgische Behandlung, das sogenannte Laserdrilling, wird angeboten, wenn andere Therapien keinen Erfolg zeigen.
Für eine bessere Kommunikation mit Ihrem Arzt kann es hilfreich sein, Ihre Symptome aufzuzeichnen: Blutungsmuster, Veränderungen der Akne (falls Sie an Akne leiden), Gewicht, Verdauung, Stuhlgang, Schmerzen, Stimmung und ggf. Ernährung.
Die Insulinstabilität der Muskelzellen, die Gewichtsabnahme und damit die Senkung der männlichen Hormone werden durch ausreichende Bewegung und Sport gefördert. Am besten geeignet sind Krafttraining und kurze, intensive Cardioeinheiten.
Frauen, die stark unter Stress leiden, sollten sich für sanftere Methoden entscheiden. Tägliche Spaziergänge in der Natur und Yoga können helfen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Mit diesen Tipps und Tricks können Sie die Symptome des PCOS deutlich lindern und auf natürliche Weise in den Griff bekommen!
Fakten zum Thema
Die PCOS-Zysten unterscheiden sich von den Zysten in den Eierstöcken (Ovarialzysten). Eierstockzysten wachsen, zerreissen und bereiten Schmerzen.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist das PCOS eine der häufigsten hormonellen Störungen. Experten gehen davon aus, dass das polyzystische Ovarialsyndrom bei 5 bis 10% aller Frauen auftritt. Die Tendenz ist noch immer steigend.
Durch das Ausbleiben des Eisprungs beim PCOS haben Frauen sehr häufig einen Mangel an dem weiblichen Geschlechtshormon Progesteron, das erst nach dem Eisprung gebildet wird. Die Erfüllung des Kinderwunsches auf natürlichem Wege wird dadurch für viele Paare erschwert.
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