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Mallorca-Akne

Hilfe, ich bin allergisch auf Urlaub

Die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut – und plötzlich zeigen sich rote, juckende Pusteln. Mallorca-Akne tritt oft genau dann auf, wenn die Sommerferien beginnen. Sie entsteht durch eine Reaktion der Haut auf die Sonne in Kombination mit bestimmten Inhaltsstoffen von Pflegeprodukten. Doch wie kann man sich vor diesem Hautproblem schützen – und was hilft, wenn es schon da ist?

Was ist eine Mallorca-Akne?

Mallorca-Akne, auch Sommerakne oder Frühlingsakne genannt, ist eine spezielle Form der Hautreaktion, die vor allem in der sonnigen Jahreszeit auftritt. Im Gegensatz zur klassischen Sonnenallergie, bei der nur die UV-Strahlen eine Rolle spielen, entsteht die Mallorca-Akne durch das Zusammenspiel von Sonnenlicht und fetthaltigen Pflegeprodukten.

Typisch für diese jahreszeitlich bedingte Hauterkrankung sind juckende, rötliche Pusteln vor allem auf Schultern, Brust und Rücken – genau dort, wo die Sonne am stärksten einwirkt. Trotz des Namens „Akne“ handelt es sich nicht um klassische Pickel, sondern um eine Reizreaktion der Haut.

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  • Die Mallorca-Akne wurde nach der beliebten Urlaubsinsel benannt, weil sie besonders häufig bei sonnenungewohnter Haut nach dem ersten intensiven Sonnenbaden im Sommerurlaub auftrat – vor allem in den 1970er- und 80er-Jahren, als Mallorca ein echter Urlaubsklassiker war.
  • Eine calciumreiche Ernährung kann helfen, der Mallorca-Akne vorzubeugen. Calcium wirkt nämlich entzündungshemmend, indem es die Freisetzung von Histamin – einem Botenstoff bei allergischen Reaktionen – reduziert.

Was ist die Ursache von Mallorca-Akne?

Die Ursache dafür ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: intensive UVA-Strahlung, fetthaltige Sonnenschutz- oder Pflegeprodukte und eine empfindliche Haut. Wenn diese Bedingungen zusammenkommen, entstehen in der Epidermis so genannte freie Radikale – aggressive Moleküle, welche die Haarfollikel reizen und eine Entzündungsreaktion auslösen. Auch eine genetische Veranlagung kann die Entstehung begünstigen.

Welche Sonnenschutzprodukte bevorzugen Sie?

leichte Fluids
fettfreie Gele
Cremes mit hohem LSF
Naturkosmetik
ich verwende selten Sonnenschutz
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Wer ist von Mallorca-Akne betroffen?

Die Mallorca-Akne betrifft vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Besonders anfällig sind Menschen mit heller, empfindlicher oder fettiger Haut, da diese Hauttypen stärker auf äussere Reize reagieren.

Was sind typische Mallorca-Akne Symptome?

Die Mallorca-Akne zeigt sich meist wenige Stunden nach dem Sonnenbad mit Juckreiz, kleinen Hautveränderungen, die leicht mit der klassischen Akne verwechselt werden können. Typisch sind stecknadelkopfgrosse Knötchen (Papeln), rote Flecken, kleine Pusteln (manchmal mit Eiter gefüllt) und in manchen Fällen auch Quaddeln – also leicht erhabene Stellen.

Der Unterschied zwischen Mallorca-Akne und gewöhnlicher Akne ist, dass sie plötzlich nach starker UV-Bestrahlung auftritt, meist von selbst wieder verschwindet – und deutlich stärker juckt als die typische Pubertätsakne.

Betroffene Körperregionen: Wo tritt Mallorca-Akne auf?

Sie tritt vor allem dort auf, wo die Sonne auf talgdrüsenreiche Haut trifft. Typische Stellen sind Gesicht, Dekolleté, Schultern und Rücken – also genau die Körperregionen, die beim Sonnenbaden oft ungeschützt bleiben.

Seltener sind Bauch oder Unterschenkel betroffen, da diese Hautpartien weniger Talgdrüsen enthalten und meist besser vor UV-Strahlen geschützt sind.

Sonnenallergie oder Mallorca-Akne – wo ist der Unterschied?

Mallorca-Akne und Sonnenallergie sind sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Beide treten nach Sonnenbestrahlung auf und äussern sich durch juckende Hautveränderungen. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es deutliche Unterschiede – vor allem bei der Ursache und den betroffenen Hautarealen.

Mallorca-Akne entsteht durch das Zusammenwirken von UVA-Strahlung und fetthaltigen Pflegeprodukten. Dabei entstehen Reizstoffe, welche die Haarfollikel entzünden – vor allem an Stellen mit vielen Talgdrüsen wie Gesicht, Dekolleté und Schultern. Die Symptome sind Juckreiz, kleine Pickel und Pusteln, aber keine Mitesser.

Die klassische Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose) ist eine Überreaktion des Immunsystems auf UV-Strahlen. Sie betrifft eher weniger sonnenexponierte Körperstellen wie Arme oder Beine und äussert sich durch Juckreiz, Rötungen, Bläschen oder Quaddeln.

Ob die Mallorca-Akne eine Unterform der Sonnenallergie oder ein eigenständiges Krankheitsbild ist, ist noch nicht eindeutig geklärt. Klar ist jedoch, dass sich Behandlung und Vorbeugung unterscheiden – daher ist es wichtig, die beiden Reaktionen nicht zu verwechseln.

Welcher Sonnenschutz ist bei Mallorca-Akne der Richtige?

Wer zur Mallorca-Akne neigt, sollte bei der Wahl des Sonnenschutzes besonders vorsichtig sein. Klassische, fetthaltige Sonnencremes können die Epidermis zusätzlich reizen und die typischen Pickel begünstigen. Besser geeignet sind leichte, fettarme Sonnenfluids, die schnell einziehen und die Poren nicht verstopfen.

Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass das Sonnenschutzmittel parfümfrei ist und keine reizenden Konservierungsstoffe oder Emulgatoren enthält, um das Risiko allergischer Reaktionen zu verringern. Besonders geeignet sind Formulierungen mit antioxidativen Wirkstoffen, die schädliche freie Radikale neutralisieren und die Haut beruhigen können. Sonnenschutzmittel sollten idealerweise einen hohen UVA- und UVB-Schutz bieten und für empfindliche Hauttypen entwickelt sein.

Mallorca-Akne: so lindern und vermeiden Sie die Hautreaktion richtig

  • Meiden Sie direkte Sonne, sobald Symptome auftreten. Mallorca-Akne reagiert empfindlich auf weitere UV-Strahlen. Sobald sich erste Anzeichen zeigen, sollten Sie sich konsequent in den Schatten begeben und die betroffenen Hautstellen bedecken. So verhindern Sie, dass sich der Zustand verschlimmert.
  • Kühlen Sie die Haut richtig. Legen Sie ein Kühlpad aus dem Kühlschrank (nicht Gefrierfach) auf die betroffenen Stellen. Wickeln Sie es vorher in ein dünnes Handtuch, damit Ihre Epidermis keinen Kälteschaden nimmt. Kühlung lindert Juckreiz und reduziert Entzündungen.
  • Verzichten Sie auf fettige Cremes und After-Sun-Produkte. Ölige Pflegeprodukte können die Epidermis zusätzlich reizen und den Ausschlag verschlimmern. Wählen Sie lieber leichte, fettfreie Gele oder Lotionen mit feuchtigkeitsspendender Wirkung. Diese unterstützen die Hautregeneration, ohne sie zu überfordern.
  • Vermeiden Sie es, die Pickelchen auszudrücken oder zu kratzen. Auch wenn der Juckreiz stark ist, Kratzen kann die Haut verletzen und Narben hinterlassen. Nutzen Sie lieber beruhigende Hausmittel oder kühlende Präparate, um das unangenehme Gefühl zu lindern.
  • Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne. Starten Sie im Frühling mit kurzen Aufenthalten im Freien, am besten morgens oder spät nachmittags. So bauen Sie eine natürliche Toleranz auf und senken das Risiko für Hautreaktionen.
  • Tragen Sie Sonnenschutzprodukte ohne Duft- und Konservierungsstoffe. Sensible Haut reagiert besonders stark auf unnötige Zusatzstoffe. Wählen Sie deshalb Pflege mit klar gekennzeichnetem UVA- und UVB-Schutz, die für empfindliche Epidermis geeignet ist.
  • Wählen Sie Ihre Kleidung mit Bedacht. UV-abweisende Textilien, weite Schnitte und Kopfbedeckungen helfen, die Haut vor direkter Strahlung zu schützen. So müssen Sie nicht komplett auf den Aufenthalt im Freien verzichten.
  • Duschen Sie sich nach dem Sonnenbad vorsichtig ab. Verwenden Sie ein mildes, parfümfreies Duschgel, um die Haut sanft zu reinigen. Tupfen Sie sich anschliessend trocken – nicht reiben – und pflegen Sie die Epidermis danach leicht.
  • Quark wirkt entzündungshemmend und kühlend. Streichen Sie etwas Magerquark auf ein sauberes Tuch und legen Sie es für 20 Minuten auf die betroffene Haut. Es ist eine sanfte Soforthilfe bei Juckreiz.
  • Vermeiden Sie den Besuch im Solarium. Anders als oft vermutet, schützt künstliche Bräune nicht vor Mallorca-Akne. Solariumstrahlung enthält vor allem UVA-Strahlen – genau die, welche die Hautprobleme erst verursachen.
  • Beobachten Sie die Symptome genau. Wenn der Ausschlag sich verschlimmert, ungewöhnlich lange anhält oder neue Beschwerden dazukommen, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Es könnte sich auch um eine andere Hautveränderung handeln. In schweren Fällen kann eine ärztlich verordnete Behandlung mit Antihistaminika oder kortisonhaltigen Cremes notwendig sein.

Mallorca-Akne ist eine häufige, aber oft unterschätzte Hautreaktion auf Sonne und ungeeignete Pflegeprodukte. Wer seine Haut kennt und frühzeitig schützt, kann den unangenehmen Symptomen meist gut vorbeugen. Mit der richtigen Pflege, fettfreien Sonnenschutzmitteln und konsequenter Meidung intensiver UV-Strahlen lässt sich die Hautveränderung in den Griff bekommen.