Geschwollene Beine, auch Beinödeme genannt, entstehen durch die Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Diese Einlagerungen befinden sich hauptsächlich im Bindegewebe der Beine und können sich sowohl ein- als auch beidseitig bemerkbar machen. Besonders häufig treten solche Schwellungen in den Sommermonaten oder während der Schwangerschaft auf, da der Körper dann vermehrt Flüssigkeit speichert. Die betroffenen Stellen wie Waden, Füsse und Knöchel fühlen sich oft schwer und angespannt an.
Oft ist das lymphatische System, das für den Abtransport der überschüssigen Körperflüssigkeit zuständig ist, nicht in der Lage, diese Aufgabe vollständig zu übernehmen. Daher verbleibt die Flüssigkeit im Bindegewebe und führt zu einer sichtbaren Schwellung. Es gibt verschiedene Formen von Ödemen: das venöse Ödem entsteht, wenn die Flüssigkeit aufgrund eines erhöhten Austritts aus den Gefässen nicht mehr ausreichend abgeführt wird. Das Lymphödem entsteht durch eine Störung im Lymphsystem.
Trotz ihrer Häufigkeit können geschwollene Beine auch auf ernstere Erkrankungen hinweisen. Bei plötzlichen oder anhaltenden Schwellungen ist es daher ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die genaue Ursache abzuklären.
Geschwollene Beine können verschiedene, teils harmlose Ursachen haben. Häufig sind sie die Folge von langem Sitzen oder Stehen, wodurch die Blutzirkulation beeinträchtigt wird und sich Körperflüssigkeit im Bindegewebe ansammelt. Dieses Problem tritt besonders bei langen Reisen oder Tätigkeiten, die ständiges Stehen oder Sitzen erfordern, auf.
Auch Hormonschwankungen, wie sie während der Menstruation, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren vorkommen, begünstigen Wassereinlagerungen. Solche Veränderungen im Hormonhaushalt können das Gleichgewicht der Flüssigkeitsverteilung im Körper stören und zu Schwellungen führen.
Ein weiterer Faktor ist die Ernährung. Der Konsum von zu viel Salz, Zucker oder Alkohol kann die Ansammlung von Wasser im Körper begünstigen, da diese Substanzen Flüssigkeit binden und bestehende Schwellungen verstärken können. Auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, insbesondere in heissen Sommermonaten, kann zu einer unzureichenden Ausscheidung von Wasser und somit zu Wassereinlagerungen führen.
Neben diesen alltäglichen Ursachen gibt es auch ernsthaftere Erkrankungen, die zu geschwollenen Beinen führen können. Am häufigsten sind die venöse Insuffizienz, bei der die Venen das Blut nicht mehr richtig zum Herzen zurücktransportieren können, und die Herzinsuffizienz, bei der das Herz das Blut nicht effizient verarbeitet, sodass es zu einem Rückstau in den Gefässen und damit zu Schwellungen kommt.
Auch das nephrotische Syndrom und bestimmte Lebererkrankungen wie Zirrhose können die Entstehung von Wassereinlagerungen begünstigen. Übergewicht, welches den Druck auf die Blutgefässe erhöht, und eine Schilddrüsenunterfunktion, welche den Flüssigkeitshaushalt im Körper beeinflusst, können ebenfalls zu geschwollenen Beinen führen. Darüber hinaus können auch bestimmte Medikamente, wie beispielsweise hormonelle Mittel, Schwellungen in den Beinen verursachen.
Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen entstehen durch verschiedene Mechanismen, die das Gleichgewicht zwischen Abgabe und Rückaufnahme von Flüssigkeit im Bindegewebe stören. Ein wichtiger Faktor ist der erhöhte Druck in den Venen. In solchen Fällen staut sich das Blut in den Venen, insbesondere dort, wo die Schwerkraft wirkt – also in den Beinen. Dies führt zu einem erhöhten Druck auf die Venenwände. Die Wände werden dadurch porös und geben Flüssigkeit in das umliegende Gewebe ab, was zu Schwellungen führt.
Ein weiterer Faktor ist Eiweissmangel im Blut. Eiweisse, vor allem im Blutplasma, haben die Funktion, Wasser zu binden. Ist die Eiweisskonzentration zu niedrig, kann die Flüssigkeit nicht mehr ausreichend gebunden werden. In der Folge tritt sie aus den Venen in das Gewebe aus. Dies kann durch Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Nierenprobleme bedingt sein.
Ein spezieller Mechanismus betrifft den Lymphabfluss. Lymphgefässe sind dafür zuständig, Körperflüssigkeit aus den Bindegeweben abzutransportieren. Ist dieser Abfluss gestört, etwa durch eine Blockade der Lymphgefässe, kommt es zu einer Ansammlung von Lymphe im Gewebe, was ebenfalls zu Schwellungen führt. Solche Störungen können durch Infektionen, Tumore oder angeborene Defekte in den Lymphgefässen verursacht werden.
Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Zunächst ist eine Schwellung sichtbar, die in der Regel an den Knöcheln oder Waden auftritt. Mitunter ist damit ein unangenehmes Druckgefühl verbunden, das sich schmerzhaft anfühlen kann. Ein einfaches Indiz hierfür ist der sogenannte Dellen-Test: wenn Sie mit dem Finger in die Schwellung drücken, bleibt für kurze Zeit eine Delle zurück. Dies ist ein typisches Zeichen für Wasseransammlungen im Gewebe.
Die Haut an den betroffenen Stellen fühlt sich oft straff und gespannt an. Einige Betroffene berichten von Juckreiz oder Kribbeln, während andere Taubheitsgefühle oder Wadenkrämpfe, insbesondere nachts, verspüren. In einigen Fällen kann die Haut auch übermässig warm werden, was auf eine Entzündung hinweisen könnte. Ausserdem kann das Tragen von Kleidung oder Schuhen unangenehmer werden, da diese plötzlich enger sitzen als gewohnt.
Bei stärkerer Schwellung kann der Knöchel in den betroffenen Füssen weniger deutlich erkennbar sein. Besonders wichtig ist es, auf Symptome wie Atemnot oder Kurzatmigkeit zu achten, da diese auf eine ernsthafte Ursache, wie beispielsweise eine Herzerkrankung, hinweisen können. In solchen Fällen ist es ratsam, schnell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Geschwollene Beine sind in den meisten Fällen harmlos, sofern sie durch einfache Ursachen wie langes Sitzen oder Stehen verursacht werden und nach kurzer Zeit von selbst wieder abklingen. Problematisch wird es jedoch, wenn die Schwellung dauerhaft anhält, einseitig auftritt oder mit weiteren Symptomen wie Schmerzen oder Atemnot verbunden ist. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da zugrunde liegende Erkrankungen wie eine Venenthrombose oder Niereninsuffizienz vorliegen könnten.
Besonders gefährlich sind plötzlich auftretende oder über längere Zeit bestehende Schwellungen. Sie können auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen, die unbehandelt zu schweren Komplikationen wie einer Lungenembolie oder dauerhaften Venenproblemen führen können.
Nicht jede Beinschwellung ist bedenklich, aber sie ist immer ein Signal Ihres Körpers. Wenn Sie die Ursache kennen, können Sie gezielt gegensteuern und Ihre Lebensqualität verbessern.