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Chlorophyll

Grüne Kraftquelle für mehr Energie von innen

Grüne Kraftquelle für mehr Energie von innen

Es ist in jedem Blatt, jeder Alge und jedem grünen Smoothie enthalten – und doch wissen viele Menschen kaum, wozu Chlorophyll wirklich fähig ist. Als Treiber der Photosynthese ist es unersetzlich für das Leben auf unserem Planeten. Nun zeigt sich: auch für den Menschen könnte es ein wahrer Gesundheitsbooster sein. Aber wie weit reicht die Wirkung dieses grünen Alleskönners tatsächlich?

Was ist Chlorophyll?

Chlorophyll ist ein natürlicher Pflanzenfarbstoff, der auch in Algen und bestimmten Mikroorganismen vorkommt und ihnen ihre grüne Farbe verleiht. Es ist einer der zentralen Bestandteile dieser Organismen, da es eine Schlüsselrolle bei der Photosynthese übernimmt. Bei diesem Prozess wird Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt.

Für grüne Gewächse ist Chlorophyll unerlässlich, da es ihnen ermöglicht, mithilfe der Photosynthese zu wachsen und Energie zu gewinnen. Chlorophyll absorbiert vor allem Lichtstrahlung aus dem roten und blauen Bereich des Spektrums und leitet die Energie an die photosynthetischen Reaktionen weiter. Dabei wird Lichtenergie genutzt, um aus Wasser und Kohlendioxid energiereiche Zuckerverbindungen herzustellen, die der Pflanze als Nährstoffquelle dienen. Als Nebenprodukt entsteht Sauerstoff, der an die Umgebung abgegeben wird.

Somit ist Chlorophyll nicht nur für das Leben der Pflanze selbst essenziell, sondern trägt auch massgeblich zur Sauerstoffversorgung der Erde bei. Interessanterweise variiert die genaue Zusammensetzung und Konzentration des Chlorophylls von Pflanze zu Pflanze, was zu den verschiedenen Grüntönen in der Natur führt.

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  • Chlorophyll ermöglicht durch die Sauerstoffproduktion während der Fotosynthese den langfristigen Aufbau einer sauerstoffreichen Atmosphäre. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für die Bildung der schützenden Ozonschicht.
  • In wässriger Lösung eingesetzt, kann Chlorophyll die Heilung von Hautverletzungen fördern und das Infektionsrisiko verringern. Daher wird es seit Langem in der Wundpflege verwendet.
  • Pflanzen erscheinen grün, weil Chlorophyll bestimmte Lichtwellen (z. B. rotes, gelbes und blaues Licht) absorbiert, grünes Licht jedoch nicht: es wird reflektiert oder durchgelassen und ist dadurch für unser Auge sichtbar.
  • Während Chlorophyll ein natürlicher Pflanzenfarbstoff ist, ist Chlorophyllin eine halbsynthetische Form, die beispielsweise als Farbpigment in Bonbons oder Kaugummis genutzt wird.
  • Die E-Nummern E140 und E141 stehen für natürlichen bzw. chemisch veränderten Farbstoff. So lässt sich dieser in Lebensmitteln erkennen.

Gibt es verschiedene Arten von Chlorophyll?

Ja, es gibt mehrere Varianten von Chlorophyll, die sich chemisch leicht unterscheiden und in verschiedenen Organismengruppen vorkommen. Die bekanntesten Formen sind Chlorophyll a und b, die im Zusammenspiel die Lichtenergie möglichst effizient nutzen. Während Chlorophyll a in nahezu allen Pflanzen, Algen und Cyanobakterien zu finden ist und eine zentrale Rolle bei der Lichtaufnahme spielt, ergänzt Chlorophyll b diese Funktion, indem es ein anderes Spektrum an Lichtwellen absorbiert, insbesondere im blau-violetten Bereich.

Neben diesen beiden Formen existieren weitere Typen: Chlorophyll c, d und f. Sie kommen in speziellen Algenarten und bestimmten Cyanobakterien vor. Ihre Struktur ist so angepasst, dass sie auch unter besonderen Lichtbedingungen – etwa in tieferem Wasser oder bei schwachem Lichteinfall – funktionieren können. Diese Vielfalt an Chlorophyllarten ermöglicht es den verschiedenen Organismen, sich optimal an ihre jeweilige Umgebung und die dort herrschenden Lichtverhältnisse anzupassen. So sichern sie nicht nur ihr eigenes Überleben, sondern tragen gleichzeitig zur Stabilität ökologischer Systeme bei.

Wie nehmen Sie Chlorophyll am liebsten zu sich?

als frisches Gemüse
in Smoothies oder Säften
als Nahrungsergänzung
anders
gar nicht bewusst
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Welche Wirkung hat Chlorophyll?

Chlorophyll entfaltet im menschlichen Körper eine Vielzahl positiver Wirkungen. Aufgrund seiner molekularen Ähnlichkeit mit Hämoglobin, dem für den Sauerstofftransport im Blut zuständigen Farbstoff, trägt es wesentlich zur Bildung roter Blutkörperchen bei. Studien zeigen, dass die Kombination von chlorophyllhaltigen Lebensmitteln mit Eisenpräparaten die Blutbildung deutlich effizienter unterstützt als Eisen allein. Diese Wirkung kann durch die zusätzliche Zufuhr von Vitamin C noch verstärkt werden.

Zudem spielt Chlorophyll eine wichtige Rolle beim Erhalt des Säure-Basen-Gleichgewichts. Da es die Hämoglobinproduktion fördert, verbessert es auch die Fähigkeit des Körpers, überschüssige Säuren zu puffern. Ein weiterer bemerkenswerter Effekt ist die entgiftende Eigenschaft von Chlorophyll. Es kann Schwermetalle und andere toxische Substanzen binden, wodurch deren Ausscheidung über den Darm erleichtert wird. In Studien wurde nachgewiesen, dass Chlorophyll Aflatoxine – potenziell krebserregende Stoffe – im Körper neutralisieren und ihre Aufnahme in die Zellen verhindern kann.

Darüber hinaus schützt Chlorophyll den Organismus vor oxidativem Stress, indem es freie Radikale unschädlich macht. Besonders interessant ist dabei seine Fähigkeit, verbrauchte körpereigene Antioxidantien wie Ubichinol durch Lichtaktivierung zu regenerieren. Auch die natürlichen Abbauprodukte von Chlorophyll besitzen antioxidative Eigenschaften, wie sie etwa in reifem Obst vorkommen. Zudem liefert Chlorophyll wertvolles Magnesium, da im Zentrum des Moleküls ein Magnesiumion eingebunden ist. Im sauren Milieu des Magens wird dieses freigesetzt und dem Körper zur Verfügung gestellt. Magnesium ist essenziell für Muskelfunktionen, die Nervenreizleitung und den Energiestoffwechsel. 

Chlorophyll wirkt auch bei der Geruchsbindung: es kann unerwünschte Körper- und Stuhlgerüche reduzieren. Dies wurde insbesondere bei Pflegeheimbewohnern beobachtet, die Chlorophyllin einnahmen. Gleichzeitig kam es zu einer Verbesserung der Verdauung: Blähungen und Verstopfung traten seltener auf und der Bedarf an Abführmitteln sank.

Wie hilft Chlorophyll bei Akne?

Chlorophyll kann als Bestandteil einer ganzheitlichen Hautpflege bei Akne sinnvoll sein. Seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften tragen dazu bei, Hautunreinheiten zu reduzieren und Irritationen entgegenzuwirken. Besonders bei der äusserlichen Anwendung zeigt sich eine positive Wirkung, etwa bei der Linderung bestehender Entzündungen oder der Vorbeugung neuer Hautunreinheiten. Studien deuten zudem darauf hin, dass Chlorophyll die Hautelastizität fördern und oxidativen Stress reduzieren kann.

Wichtig ist jedoch: Chlorophyll allein reicht nicht aus, um Akne wirksam zu bekämpfen. Hautprobleme entstehen durch das Zusammenspiel vieler Faktoren wie genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Umwelteinflüsse und Lebensstil. In diesem Kontext kann Chlorophyll die Hautbarriere stärken und zur allgemeinen Hautgesundheit beitragen. Es sollte jedoch stets Teil eines ausgewogenen Gesamtkonzepts sein, das eine gesunde Ernährung, angemessene Pflege und gute Gewohnheiten umfasst.

Hilft Chlorophyll beim Abnehmen?

Chlorophyll kann auf mehreren Ebenen dabei helfen, das Körpergewicht zu regulieren. Ein zentraler Aspekt ist seine Fähigkeit, das Hungergefühl zu dämpfen. Studien zeigen, dass der Appetit, insbesondere auf energiereiche Lebensmittel, durch die Einnahme von Chlorophyll zurückgeht. Dadurch nimmt man weniger Kalorien zu sich und erlebt seltener Heisshungerattacken.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte pflanzliche Bestandteile wie Thylakoide, die natürlicherweise in grünem Blattgemüse vorkommen, die Ausschüttung von Sättigungshormonen fördern und die Verdauung von Fetten verlangsamen. Dadurch wird die Fettaufnahme im Darm reduziert, was langfristig zur Gewichtsabnahme beitragen kann.

Auch die Zusammensetzung der Darmflora wird durch eine chlorophyllreiche Ernährung positiv beeinflusst. Darüber hinaus kann Chlorophyll indirekt beim Abnehmen helfen, indem es stressbedingtem Essverhalten entgegenwirkt und das allgemeine Wohlbefinden fördert. Somit kann Chlorophyll eine sinnvolle Ergänzung bei der Gewichtsreduktion darstellen, vor allem in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung.

Welche Nebenwirkungen kann Chlorophyll haben?

Grundsätzlich gilt Chlorophyll als gut verträglich, dennoch können in Einzelfällen unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten. Dazu zählt vor allem eine harmlose grünliche Verfärbung des Stuhls, der gelegentlich auch gelblich oder dunkel erscheinen kann. Diese Farbänderung ist medizinisch unbedenklich, kann jedoch mit Verdauungsproblemen wie Durchfall einhergehen oder fälschlicherweise als Hinweis auf Blut im Stuhl gedeutet werden.

Bei äusserlicher Anwendung, zum Beispiel in Form von Salben oder Cremes, können lokale Reizungen wie Juckreiz oder Brennen auftreten. Auch eine Verfärbung von Zunge oder Zähnen wurde in seltenen Fällen beobachtet, die jedoch meist von selbst wieder verschwindet.

Zur Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit liegen bislang keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, weshalb eine Verwendung in dieser Zeit nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen sollte.

Wie Chlorophyll verwendet wird: nützliche Tipps

  • Bevorzugen Sie tiefgrünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl oder Brennnesseln, denn je dunkler das Blatt, desto höher ist der Chlorophyllgehalt. Es eignet sich ideal für Salate, grüne Smoothies oder kalte Suppen.
  • Verarbeiten Sie grünes Gemüse möglichst roh oder blanchieren Sie es nur kurz, da Chlorophyll hitzempfindlich ist und beim Kochen deutlich reduziert wird.
  • Integrieren Sie ausserdem frische Kräuter wie Petersilie, Dill, Koriander oder Schnittlauch grosszügig in Ihre Mahlzeiten, da sie neben Chlorophyll auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe liefern.
  • Nutzen Sie Wildpflanzen wie Löwenzahn, Wegerich oder Sauerampfer, um den Chlorophyllgehalt Ihrer Gerichte auf natürliche Weise zu steigern, beispielsweise in Salaten oder grünem Pesto.
  • Verwenden Sie gefrorenes grünes Gemüse als Alternative, wenn frisches Gemüse nicht verfügbar ist. Beim Einfrieren bleibt Chlorophyll grösstenteils erhalten, sodass Sie weiterhin davon profitieren können.
  • Setzen Sie Gersten- oder Weizengraspulver in Wasser oder Säften ein, um bequem eine konzentrierte Portion Chlorophyll und Vitalstoffe zu sich zu nehmen – das ist auch ideal für unterwegs.
  • Bereichern Sie Ihre kalte Küche mit Keimsprossen wie Alfalfa oder Brokkolisprossen, da diese besonders hohe Chlorophyllwerte enthalten. Verwenden Sie diese zum Beispiel als Topping für Bowls oder belegte Brote.
  • Wählen Sie bei Nahrungsergänzungsmitteln gezielt natürliche Chlorophyllquellen wie Chlorella oder Spirulina, die zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien liefern.
  • Bevorzugen Sie Chlorophyll-Tropfen mit natürlichen Inhaltsstoffen, die ausschliesslich aus Wasser und pflanzlichem Chlorophyll, zum Beispiel aus Alfalfa, bestehen. Vermeiden Sie Produkte mit synthetischem Kupferchlorophyll.
  • Verzichten Sie auf Chlorophyll-Dragees mit künstlichen Farb- und zahlreichen Zusatzstoffen, da diese meist nur wenig Chlorophyll enthalten und gesundheitlich bedenkliche Zutaten aufweisen können.
  • Nutzen Sie Blattgrün-Extrakt, der wertvolle Pflanzenstoffe enthält und dessen Absorptionsspektrum Bakterien hemmen und Körpergeruch reduzieren kann. Achten Sie dabei auf die angemessene Tagesdosis und den natürlichen Gehalt an Kupfer.
  • Um konzentriertes Chlorophyll aufzunehmen, entsaften Sie regelmässig Grünpflanzen wie Weizengras oder Brennnessel. Dies ist besonders empfehlenswert als Kur zur Entgiftung oder im Rahmen einer Frühjahrskur.

Chlorophyll ist weit mehr als nur ein grüner Pflanzenfarbstoff – es birgt vielfältige gesundheitliche Potenziale, die zunehmend wissenschaftlich bestätigt werden. Wer seine Ernährung gezielt mit chlorophyllreichen Lebensmitteln ergänzt, kann aktiv zu seinem Wohlbefinden beitragen.